Bei uns in Bayern gibt es zweierlei Maroni. Einmal die Pilze, deren Schwamm sich blau verfärbt, wenn man ihn drückt. Und einmal die Maronen, Esskastanien oder – in Südtirol – die Keschten.
Ich freue mich jedes Jahr auf die Saison. Denn nicht nur geröstet in der Münchner Fußgängerzone oder als Plätzchenfüllung kann ich ihnen nicht widerstehen, nein auch als Suppe bekomme ich gar nicht genug davon.
Es gibt ja die bereits gegarten, geschälten und vakuumverpackten Maroni im Supermarkt. Die kann man gut für die Suppe verwenden. Aber die selbstgerösteten Maroni sind noch viel viel besser. Es ist aufwändig, die Maroni kreuzweise einzusäbeln, zu rösten (ca. 40 Min. bei 180 Grad) und dann in noch heißem Zustand aus der Schale zu fuzzeln. Und jedes Mal fluche ich und denke mir, was tu ich mir denn da an! Aber spätestens wenn ich die Suppe dann esse, weiß ich, wofür sich der Aufwand gelohnt hat.
Ob selbst geröstet oder aus der Vakuumverpackung – die Suppe eignet sich perfekt für das Weihnachts- oder Silvestermenü als Vorspeise. Oder als Hauptspeise, weil man nach einem Teller ohnehin satt ist 😉
Als Suppeneinlage gibt es Speck-Dattel-Croutons – die Mischung passt perfekt zur Suppe, ihr werdet schmecken. Optional gehen übrigens auch die Lebkuchen-Hackbällchen aus dem Post von letzter Woche.
Zutaten (für ca. 4-6 Portionen):
Suppe:
- 1 große Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 2 EL Butter
- 1 EL Öl
- 400g gegarte und geschälte Maroni (aus der Vakuumverpackung oder selbst geröstet)
- 400g Kartoffeln
- 200g Sellerie
- Salz und Pfeffer
- ein kräftiger Schluck Portwein (und auch einen für die Suppe 😉 )
- ca. 800ml Rindsbrühe
- 150ml Sahne
- 100ml Saurer Rahm
- 1 kräftige Prise Muskat
- etwas Cayennepfeffer
- 1 kleiner Schuß Weißweinessig (ca. 1/2 EL)
Topping:
- 250g Speckwürfel
- 100g Datteln
- 3 Zweiglein Thymian
- 3-4 dünne Scheiben Brot (bei mir war’s Roggenbrot)
Zubereitung: Die Zwiebel und den Knoblauch fein hacken. Kartoffeln und Sellerie schälen und grob würfeln. Die Maroni grob durchhacken.
Butter und Öl in einem großen Topf erhitzen, erst die Zwiebel, dann den Knoblauch dazugeben und glasig dünsten. Kartoffeln, Sellerie und Maroni zugeben, 2-3 Min. andünsten und gleich mit Salz würzen. Das Ganze nun mit einem kräftigen Schluss Portwein abgießen. Ist dieser verdampft, die Rindsbrühe aufgießen und alles bei geschlossenem Deckel ca. 20 Min. langsam weichköcheln lassen, die Sahne und den Sauren Rahm dazugeben, dann mit dem Pürierstab fein mixen.
Die Suppe mit Salz, Pfeffer, Muskat, Cayennepfeffer und einem klitzekleinen Schluck Essig abschmecken.
Für die Croutons das Brot in kleine Würfel schneiden. Die Datteln entkernen und ebenfalls klein schneiden. Den Speck in einer Pfanne knusprig auslassen, dabei die Thymianzweige hinzugeben. Den Speck mit einem Schaumlöffel aus der Pfanne nehmen und im Speckfett nun die Brotwürfel bei mittlerer Hitze goldbraun rösten. Dann die Datteln hinzugeben, noch 1-2 Min. mitbraten lassen. Alles zum Speck geben, die Thymianzweige zwischen den Händen zerrebeln und alles durchmischen. Zur Suppe reichen.
Ich wünsche Euch ein genussvolles Weihnachtsfest!
Das große Carolinarikum 