Allgemein, Eingemachtes

Fermentierte Karotten

Fermentieren ist ja total „in“. Jeder fermentiert irgendwas und statt dem guten Sauerkraut, das jahrelang out war, isst jetzt auf einmal jeder Kimchi.

Im Ausland bekommt man ja öfter salzig eingelegtes Gemüse als Beilage – z.B. Salzgurken (keine Essiggurkerl) zu Pastrami, Pickles zum Sandwich, Salzzitronen in der orientalischen Küche etc. – ich mag das sehr, denn es hebt den Geschmack der Hauptspeise und macht alles so schön frisch.

Also dachte ich mir, ich probiere das jetzt auch mal aus. Gesagt, getan, ich hatte ohnehin  zu viele Karotten im Kühlschrank. Also habe ich Karotten fermentiert. Als ich das Endprodukt dann probiert habe, war ich erst nicht begeistert. Etwas seifig vielleicht? Und salzig in jedem Fall! Aber ich habe dann etwas von diesen Karotten auf Salate gegeben, in Wraps gewickelt, Burger damit getoppt usw. – und da war es eine herrliche würzige Ergänzung! Toll!

Probiert es aus – Ihr werdet staunen!

Es ist übrigens wichtig, hier genau zu arbeiten, denn die Salzmenge ist bei der Fermentation entscheidend. Es kommen 2% Salz auf das Gemüse.

Zutaten (für ein Glas mit 750ml Fassungsvermögen):

  • 500g Karotten (geschält gewogen)
  • 20g frischer Ingwer
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 milde Chilischote
  • 10g Salz
  • Schale 1/2 Zitrone
  • 3 Pimentkörner
  • 5 Pfefferkörner
  • 1 Lorbeerblatt

Zubereitung: Die Karotten schälen und 500g abwiegen. Ingwer und Knoblauch schälen, Chilischote halbieren und entkernen. Karotten und Ingwer mit der Reibe fein raspeln. Knoblauch und Chilischote fein hacken und zusammen mit dem Salz unter die Karotten und den Ingwer mischen. Nun die Mischung kräftig mit den Händen durchkneten, damit viel Flüssigkeit aus den Karotten austritt. Da darf man die Karottenraspeln schon 5 Min. massieren.

Zum Schluß noch Zitronenschale, Pfeffer, Piment und Lorbeerblatt untermischen, alles samt der ausgetretenen Flüssigkeit in ein großes steriles Glas füllen und fest andrücken. Es dürfen keine Lufträume im Glas entstehen. Das Glas sollte zu 3/4 gefüllt sein (damit es später keine Probleme gibt, wenn sich durch die Fermentation Gase bilden) und die Karotten müssen mit der Flüssigkeit bedeckt sein. Deshalb muss man sie jetzt beschweren. Ich habe in kleines Tellerchen genommen, das ich in das Glas gegeben habe. Auf dieses Tellerchen habe ich einen Stein gelegt, den ich vorher in Plastikfolie eingewickelt habe. In jedem Fall muss das Ganze so beschwert werden, dass die Kartottenraspel unter die Flüssigkeit gedrückt werden.

Das Glas darf nun mind. 5 Tage bei Zimmertemperatur dunkel ruhen, dabei sollte man das Glas einmal am Tag kurz umdrehen. Ich habe das Glas in der Küche mit einem Küchentuch abgedeckt. So stand es bei Zimmertemperatur im Dunklen und ich konnte nicht vergessen, es umzudrehen. Wenn die Lake nach 5 Tagen dicklich und trüb ist, habt Ihr alles richtig gemacht.

Nun kann man das Glas vorsichtig öffnen und die Luft entweichen lassen. Der Inhalt muss nun auch nicht mehr beschwert werden und kann im Kühlschrank gelagert werden. Der Kühlschrank unterbricht die Fermentation. So ist der Inhalt ca. 5 Monate haltbar.

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