Der Renner aus dem Familienkochbuch: Saures Kartoffelgemüse! Wenn meine Mutter zum Mittagessen ein Saures Kartoffelgemüse ausruft, lassen mein Bruder und ich alles stehen und liegen und eilen heim. Wohlgemerkt, bei mir sind das 80km. Aber für ein Saures Kartoffelgemüse ist mir kein Weg zu weit. Das überaus leckere gekochte Rindfleisch, das es traditionell dazu gibt, spielt hier eher die Nebenrolle – und das will was heißen!
Ich poste dieses Rezept nicht umsonst am Faschingswochenende. Ein Saures Kartoffelgemüse richtet einen nach einem ordentlichen Kater wieder auf. Ja, das kann der Eine oder Andere am Fasching schon gebrauchen. Sollte einem das aber doch zu heftig sein, kann man sich immer noch aus der Rindsbrühe eine schöne Nudelsuppe machen.
Zutaten (für ca. 4 Portionen):
Rindfleisch:
- 1 Zwiebel
- 2 Karotten
- 1/4 Sellerieknolle
- 1 Stange Lauch
- 3-4 Stängel Petersilie
- 4 Pfefferkörner
- 3 Pimentkörner
- 4 Wacholderbeeren
- 2 getrocknete Chilischoten
- 1 Gewürznelke
- 2 Lorbeerblätter
- Salz
- 750g Suppenfleisch (Tafelspitz, Brust etc.)
- 1-2 Markknochen (optional)
- 1 1/2 l kaltes Wasser
Saures Kartoffelgemüse:
- 6-7 mittlere gekochte Kartoffeln
- 80g Butter
- 50g Mehl
- 1/2 Zwiebel
- 2-3 Gewürznelken
- 350-400ml Rindsbrühe (von oben)
- 2 Lorbeerblätter
- 2 Scheiben Zitrone
- 5-6 EL Essig (am liebsten Kressi-Essig)
- Salz und Pfeffer
- Petersilie zum Servieren
Zubereitung: Für die Suppe bzw. das Rindfleisch die Zwiebel samt Schale halbieren und in einer Pfanne ohne Fett auf der Schnittseite richtig dunkelbraun anrösten. Das gibt später eine schöne Farbe in der Suppe.
Karotten, Lauch und Sellerie schälen und mittelgrob würfeln. In einen Suppentopf geben. Petersilie dazugeben. Pfefferkörner, Piment, Wacholder, Chilischoten und Nelken in ein Gewürzsäckchen (Teebeutel) geben, dieses verschließen und ebenfalls zum Gemüse geben. Die Lorbeerblätter dazugeben, das Fleisch auf das Gemüse setzen, die Markknochen ebenfalls und das kalte Wasser angießen. Nun alles einmal aufkochen lassen, die Hitze zurückschalten und das Fleisch ca. 2 Std. bei geringer Hitze simmern lassen. Dabei darauf achten, dass das Wasser nicht kocht, denn sonst wird das Fleisch zäh. Man kann das Fleisch auch problemlos länger kochen, das tut nichts.
Für das Saure Kartoffelgemüse die Kartoffeln am besten schon am Vortag kochen. Dann hat die Stärke Zeit, ordentlich abzubinden und die Kartoffelscheiben zerfallen später nicht. Die gekochten Kartoffeln nun schälen und in nicht zu dünne Scheiben schneiden (ca. so wie für Kartoffelsalat).
Für das Gemüse müssen wir zunächst eine Einbrenne zubereiten. Das ist zwar ernährungstechnisch nicht auf dem neusten Stand, aber das ist mir egal. Es schmeckt. Und wie! Also, für die Einbrenne die Butter in einer Pfanne schmelzen lassen. Die halbe geschälte Zwiebel mit 2-3 Gewürznelken spicken und ebenfalls mit zur Butter geben, damit sie gleich mit andünstet. Nun mit einem Schneebesen das Mehl unterrühren und hellbraun anrösten. Die Rindsbrühe nun schlückchenweise angießen und gut verrühren, damit es keine Klümpchen gibt. Es soll eine sämige Masse entstehen.
Jetzt kommt der saure Geschmack hinzu: in die Einbrenne wird nun der Essig eingerührt, die Lorbeerblätter und die Zitronenscheiben hinzugegeben. Nun lässt man es ca. 10 Min. gut durchköcheln, damit der Mehlgeschmack herausgeht und die Zitrone und die Lorbeerblätter ihr Aroma abgeben können. Zum Schluß die Kartoffeln unterheben, 3-4 Min. in der Soße ziehen lassen, damit sie warm werden.
Das Rindfleisch aus der Suppe nehmen und in dünne Scheiben schneiden. Mit Salz und Pfeffer bestreuen. Die Suppe kann man einfrieren oder mit Griesnockerln, Pfannkuchen, Nudeln oder Kaspressknödel servieren.
Das Saure Kartoffelgemüse mit gehackter Petersilie bestreuen und mit dem Rindfleisch servieren.
Und jetzt am besten seinen Anteil am Kartoffelgemüse gleich sichern und alles aufessen. Zum Aufwärmen ist das Saure Kartoffelgemüse nicht besonders geeignet.
Lecker, kannte ich noch nicht. Das wird gemerkt. Liebe Grüße Cornelia
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