Allgemein, Kochbücher

Orientalia – neue Rezepte aus den Küchen Persiens

„Orientalia“ von Sabrina Ghayour aus dem Hölker Verlag. Wer mich kennt weiß, dass ich sehr gerne orientalisch koche. Wenn es nur noch Datteln, Granatäpfel und Kichererbsen auf der Welt gäbe, ich würde mich damit begnügen. Allerdings nur dann, wenn es auch die Gewürze dazu gäbe. Sternanis, Zimt, Kardamom, Safran, Kreuzkümmel, Sesam und nicht zu vergessen Gewürzmischungen wie Ras El Hannout, Za’atar und Dukah.

Orientalia1Das Kochbuch stellt viele traditionell persische Gerichte vor, dabei sind sie aber alle sehr modern interpretiert. So gibt es auch Rezepte mit Schweinefleisch oder Cheddar. Warum nicht, das passt gut! Und es ist eine schöne Abwechslung oder Alternative (z.B. zu Lammfleisch, das ich nicht esse…).

Orientalia2Die Autorin ist selbst in einem persischen Haushalt aufgewachsen und schwelgt in ihrem Vorwort in Erinnerungen an mit Köstlichkeiten überladenen Tafeln in ihrer persischen Heimat. Dabei unterteilt sie das Kochbuch nicht in die üblichen Kapitel wie Vorspeisen, Hauptspeisen, Nachspeisen – nein, sie unterteilt in verschiedene Anlässe und gibt dazu auch noch Tipps, wie man die verschiedenen Speisen in den Menüs kombiniert. So unterteilt sich das Buch in 8 Kapitel und einer Seite mit weiteren Menüvorschlägen:

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  • Frühstück & Brunch: Das wäre eine schöne Idee für einen anderen Osterbrunch. Der Vorschlag zum Menü: Cheddar-Feta-Frittata mit Paprika, Kräutern & Pul Biber; Ofengemüse mit Würsten und Chili-Joghurt; Brot mit Ricotta, Feigen & Kandiertem Chili-Speck (das leg ich mir gleich auf den Frühstücks-Teller) und karamellisierte Bananen-Crêpes mit Pistazien & Honig. Ich würde noch den Halloumi mit Za’atar-Kruste servieren.
  • Wochenend-Schmaus: Chicken-Curry mit Pistazien, Granatapfel-Auberginen-Salat mit Harissa, Polentakuchen mit Pfirsich, Limette & Pistazien und mein absoluter Favorit: Schweinefleisch-Fenchel-Baklava!
  • Schnelle Festessen: Als ob nicht jedes Gericht in diesem Buch ein Festessen wäre, nein, man bekommt das auch noch schnell hin! Sagenhaft. Pimientos de Pádron  mit Kreuzkümmel, Sumach & Zitrone – eine tolle Abwechslung auf dem Tapas-Buffet. Sandwiches mit Harissa-Skirt-Steak und orientalische Garnelen-Pasta. Da begeistert man doch jeden Gast damit.
  • Vegetarische Festessen: Der Menü-Vorschlag der Autorin ist: Polenta-Chips mit Kreuzkümmel, Quinoa-Bratlinge mit Granatapfelsirup, Möhrendip mit Orange, Ingwer und Walnuß, grünes Couscous mit Röstgemüse (das steht auf meiner Nachkoch-Liste ganz weit oben!), Auberginen mit geröstetem Sesam und würzige Bohnen in Tomatensoße mit Labneh, Harissa-Öl und Erdnüssen. Da braucht man nie wieder Fleisch – das ist alles viel zu lecker!
  • Sommerfeste: Dieses Kapitel ist für all diejenigen, die trotzdem noch Fleisch wollen. Und da muss ich sagen: jetzt mag ich doch wieder Fleisch. Schweinerippchen mit Tamarinden-Honig-Kruste – sozusagen Spare Ribbs persische Art. Dazu Orzo-Tomaten-Salat, gegrillte Maiskolben mit Harissa-Mayo & Feta und gegrillte Ananas  mit Limette und Minze. Der Sommer kann kommen!
  • Leichte Festessen: Das Kapitel habe ich mir für die Fastenzeit vorgemerkt. Bulgur-Granatapfel-Salat mit Mandeln, Feta & Sauerkirschen, Räuchermarkrelen-Quinoa-Salat mit gegrilltem Spargel, Wassermelonen-Radieschen-Salat und Granatapfel-Rosenwasser-Dessert. So ein Salat-Tag ist also kein Problem mehr 🙂
  • Besondere Anlässe: Als ob die oben genannten Speisen nicht schon geeigntet genug wären, um sie zu besonderen Anlässen zu servieren, findet man hier noch in Bier geschmorte Schweineschulter mit Pflaumensoße (also Schweinebraten persische Art), Safran-Kartoffeln, Garnelen mit Dill & Bockshornklee und gebratenen Blumenkohl  mit Tahin-Harissa-Honig-Glasur. Egal, wann man sowas serviert, da wird jeder Anlass zu etwas Besonderem. Ach ja, ein Kirschparfait mit Schokolade und Minze sollte schon auch noch beim Festessen dabei sein.
  • Essen für die Seele: Würzige Nudeln mit Rinderhack, Kardamom-Kokos-Dal mit Kurkuma und Schwarzkümmel und Tomaten-Kichererbsen-Pilaw tun der Seele bestimmt gut. Falls das nicht hilft, kann man immer noch einen Kuchen mit weißer Schokolade und Kardamom nachreichen.
  • Zum Schluß gibt es noch Menüvorschläge für ein veganes Festessen, für ein Picknick, ein Essen mit Freunden und ein Essen mit der Familie.

Fazit: Was für ein schönes Buch! Ich will – wie immer – unbedingt alles nachkochen und werde meine Freunde bald zu einem Persischen Menü einladen. Die Beschreibung der einzelnen Zubereitungsschritte ist sehr gut, die Fotos sind wunderschön und die Idee mit den Menüvorschlägen finde ich wirklich sehr inspirierend. Wer noch jemanden zu Ostern mit einem schönen Kochbuch überraschen möchte, liegt mit diesem Buch bestimmt nicht falsch.

DAS BUCH WURDE MIR VOM HÖLKER VERLAG KOSTENLOS ZUR VERFÜGUNG GESTELLT. MEINE MEINUNG WURDE DADURCH NICHT BEEINFLUSST. ICH BEDANKE MICH BEIM HÖLKER VERLAG FÜR DIE TOLLE ZUSAMMENARBEIT UND FÜR DIESES WUNDERSCHÖNE BUCH!

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3 Gedanken zu „Orientalia – neue Rezepte aus den Küchen Persiens“

  1. Ich finde Deine Präsentation wirklich sehr ansprechend, wie alles was Du postest. Wenn ich einen Lieblings-Blog wählen könnte im Moment, es wäre Deiner – wirklich großes Kino! Bei einer klitzekleinen Sache würde ich gerne eine Anmerkung hinterlassen: Sabrina Ghayour ist natürlich Perserin, aber rein-rassig persisch gekocht hat sie nur in ihrem ersten Buch, sie hat jedoch aufgrund ihrer Fähigkeiten bei der Rezept-Entwicklung danach weitere Kochbücher veröffentlicht, die ihr großes Talent zeigen. Ich würde ihren Stil heute als unkomplizierte Fusion-Küche bezeichnen. Das belegen Zutaten wie Rosen-Harissa, die auch bei „Orientala“ dabei sind, aber nicht in den Iran, sondern nach Marokko gehören. Ich hoffe, Du bist mir nicht böse, wenn ich auf diesen kleinen Aspekt aufmerksam mache.

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