Nun wird es Zeit, dass ich Euch noch einen Vorschlag für das Weihnachtsmenü zeige. Bei uns gab es am Heiligen Abend Gott-sei-Dank noch nie Würstchen mit Kartoffelsalat. Als meine Oma noch lebte, kochte sie immer Essigfleisch. Schweinefleisch in einem Sud aus Essig, Lorbeer, Nelken und Zitronen gekocht. Grundsätzlich nicht verkehrt, denn nach all den süßen Plätzchen macht so ein Essigfleisch „einen guten Magen“ (Zitat Oma). Nur mag ich kein gekochtes Schweinernes. Also gab es für mich immer noch eine Extraportion Kartoffelsalat. Danach gab es Bescherung und Punsch – auch für uns Kinder. Dabei meinte es Oma immer gut mit uns. Der Punsch war eher heißer Rum mit einem Teebeutel drin. So saßen wir dann immer bei Oma in ihrem kleinen Wohnzimmer, alle mit hochrotem Kopf vor lauter Aufregung, Hitze und „Punsch“. Schön war’s.
Der Heilig Abend ist heute noch immer ziemlich unaufgeregt bei uns. Wir sitzen zusammen, die Männer der Familie immer noch leicht angesäuselt – nicht vom Punsch, sondern vom nachmittäglichen „Warten aufs Christkind“ im örtlichen Wirtshaus.
Na ja, hier ist jedenfalls mein Vorschlag für die Vorspeise am Heiligen Abend – eine Kren-Suppe mit knusprigen Rote-Bete-Würfeln. Das passt hervorragend zusammen und macht auch „einen guten Magen“.
Übermorgen gibt es dann meinen Hauptgang (er lässt sich gut vorbereiten und macht in der „Endphase“ keinen Stress) und am Freitag gibt es die Nachspeise.
Zutaten (für ca. 4 Portionen):
- 5 mittlere Kartoffeln
- 1/4 Knolle Sellerie
- 1 Zwiebel
- Butterschmalz zum Anbraten
- 3 EL Tafelmeerrettich (Glas)
- 100ml Sekt (Weißwein geht auch)
- 750ml Gemüsebrühe
- 1 Becher Schmand
- frisch geriebener Kren
- Salz und Pfeffer
- Muskat
- 2 Rote Bete (roh)
- Öl zum Frittieren
- 1 TL Rote Bete Gewürz
- Schnittlauch
Zubereitung: Kartoffeln und Sellerie schälen und in Würfel schneiden. Zwiebel in feine Würfel schneiden und in heißem Butterschmalz andünsten. Sie sollen keine Farbe annehmen. Wenn die Zwiebeln glasig sind, die Kartoffel- und Selleriewürfel hinzugeben, ebenfalls glasig andünsten. Auch sie sollen nur wenig Farbe annehmen. Nun den Tafelmeerrettich hinzugeben, alles gleich etwas salzen, noch 1 Min. andünsten, dann mit dem Sekt ablöschen.
Den Sekt einköcheln lassen, dann mit Gemüsebrühe aufgießen und alles ca. 20 Min. köcheln lassen, bis das Gemüse weich ist.
In der Zwischenzeit die Rote Bete schälen, in ca. 1cm große Würfel schneiden und in heißem Öl ca. 10 Min. knusprig frittieren. Abgießen und auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Dabei die Roten Bete gleich mit dem Rote Bete Gewürz und etwas Salz mischen.
Wenn das Gemüse in der Suppe weich ist, alles mit dem Zauberstab pürieren. Wer mag, kann die Suppe noch durchpassieren. Den Schmand unterrühren, mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken und die Suppe auf Teller verteilen. Die knusprigen Rote Bete Würfel auf der Suppe verteilen und mit frisch geschnittenem Schnittlauch bestreut servieren.