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Geniale Resteverwertung: meine Gemüsepflanzerl

Das ist ein Rezept, für das es eigentlich kein Rezept gibt. Ich mache diese Pflanzerl immer nach Gusto und den Resten im Kühlschrank, die da sind. Aber auf Anfrage eines lieben Freundes habe ich die Zutaten und Mengenangaben dieses Mal mitgeschrieben.

Bei Jamie Oliver würden sie wahrscheinlich „Epic Leftover Vegetable Fritters“ heißen. Bei mir sind es schlicht „Meine Restepflanzerl“. Hier kann man alles reinmachen, was noch übrig ist. Dabei schmecken sie unglaublich gut und sind so vielseitig einsetzbar! Egal ob auf Salat, zu Rahmschwammerl, mit Kräuterquark oder auf einem schlichten Gemüseragout (wie z.B. mein Pilzgulasch oder das Provencialische Gemüse) – ein Traum! Oder Ihr macht ganz kleine Pflanzerl und toppt sie mit etwas Sauren Rahm und Räucherlachs – schon hat man eine Kleinigkeit zum Aperitif.

Von meinen Gemüsepflanzerl mache ich immer gleich mehr. Sie lassen sich gut einfrieren und man hat schnell etwas, was man in die Arbeit mitnehmen kann. Ein kleiner Salat dazu, fertig. Und: sie lassen sich wunderbar im Toaster auftauen bzw. aufwärmen. Ist das nicht praktisch?

Die Pflanzerl könnt Ihr – je nach Kühlschrankinhalt – variieren. Grundzutaten sind bei mir aber immer Kartoffeln, Lauch oder Frühlingszwiebeln und Sellerie. Eine meiner Lieblingsmischungen sind mit Paprikaschote und Scarmorza. Denn Käsereste sind in den Pflanzerln immer willkommen.

Zutaten (für ca. 24 handtellergroße Pflanzerl):

  • 4 mittelgroße Kartoffeln
  • 2 mittelgroße Karotten
  • 1/8 Knolle Sellerie
  • 2 Frühlingszwiebeln
  • 1 rote Spitzpaprika
  • 4-5 Champignons
  • 2-3 EL geriebener Parmesan
  • 100g Scarmorza (oder anderer Käse, z.B. Emmentaler)
  • 4 Eier
  • 150-200g Mehl
  • 1 EL Brühwürze (alternativ Salz, Muskat, gem. Ingwer, gem. Paprika und gem. Bockshornklee – oder mit was Ihr gerne würzt)
  • Pfeffer
  • 1/2 TL Cayennepfeffer
  • Butterschmalz oder Öl zum Ausbraten

Zubereitung: Kartoffeln, Karotten und Sellerie schälen und mit der Küchenreibe fein raspeln (wenn man es zu grob raspelt, wird das Gemüse später in der Pfanne nicht durch). Eine Küchenmaschine ist dabei sehr hilfreich und verschont z.B. die Daumen…

Frühlingszwiebeln, Spitzpaprika, Champignons und Scarmorza (oder anderen Käse, oder gar keinen) in sehr feine Würfel schneiden (ca. 4x4mm). Den Käse würde ich nicht reiben, denn durch die feinen Würfel hat man später so kleine Käsenester in den Pflanzerln – herrlich!

Die Gemüse-und Käsewürfel zusammen mit dem geraspelten Gemüse in eine Schüssel geben. Eier, Parmesan und 150g Mehl dazugeben, dann kräftig mit den Gewürzen abschmecken. Die Masse soll sehr feucht, aber formbar sein, ein bisschen weicher wie Fleischpflanzerlteig. Wenn nötig, noch etwas Mehl hinzugeben. Keine Angst, es kann eigentlich nichts geschehen. Selbst wenn die Masse zu flüssig ist, spätestens beim Ausbraten hält sie zusammen. Zu fest hingegen sollte sie nicht sein, da die Pflanzerl am Ende zu trocken werden. Mein Teig ist so weich, dass ich die Pflanzerl zwar formen kann, ich könnte sie jetzt aber nicht zum Zwischenlagern auf ein Teller geben, da wäre am Ende nur Baaz auf dem Teller. Also kommen sie direkt von der Schüssel in die Pfanne.

Das Butterschmalz oder das Öl in einer großen heißen Pfanne schmelzen, die Gemüsepflanzerl in das heiße Fett geben und 2-3 Min. scharf anbraten, bis sich unten eine feste Kruste gebildet hat. Dann vorsichtig wenden, wieder scharf anbraten, dann die Hitze reduzieren und die Pflanzerl in ca. 8-10 Min. bei mittlerer Hitze langsam durchbraten lassen. Dabei gerne nochmal wenden.

TIPP: Da die Pflanzerl noch sehr weich sind, wenn sie das erste mal gewendet werden, ist es einfacher, wenn man die Pfanne nicht ganz so voll macht. So hat man schön Platz in der Pfanne und kann die weichen Pflanzerl ganz einfach umdrehen.

Ich wünsche Euch gutes Gelingen und noch viele Gemüsereste 🙂 Und beim Gemüseraspeln immer schön auf die Finger aufpassen 😉

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