Im Sommer war ich in Stockholm. Schweden darf man keinesfalls verlassen, ohne mindestens 5 verschiedene Kanelbullar (Zimtschnecken) probiert zu haben. Ich war fleißig. Ich habe ALLE Kanelbullar probiert! Und alle waren sie unendlich gut! Natürlich habe ich auch andere Leckereien verkostet – dazu aber irgendwann anders mehr.
Ich wäre ja nicht ich, wenn ich nach der Reise nicht das ideale und beste Rezept nach irgendeiner Spezialität suchen und entdecken würde. Und so tat ich es auch mit den Kanelbullar. Ich habe probiert und probiert, bis meine Zimtschnecken so geschmeckt haben, wie die, die ich in Schweden probiert habe. Referenzwerte hatte ich ja genug…In meine Kanelbullar habe ich diesesmal ein paar Apfelwürfel hineingegeben. Das schmeckt sehr fruchtig und passt perfekt zu der Zimt-Kardamom-Note der Kanelbullar. Außerdem haben wir in den Gärten meines Bruders und Vaters zuviele Äpfel… Beeren oder Nüsse gehen natürlich auch immer. Oder man lässt es ganz weg und nimmt nur die Butter-Zimt-Füllung – so wie beim Original.
Zutaten (für ca. 15 Stück):
Hefeteig:
- 250ml Milch
- 1/2 Würfel Hefe (BIO! In der Industriehefe sind zuviele Zusätze drin!)
- 80g zerlassene Butter
- 40g Zucker
- 450-500g Mehl (Type 550 => gibt dem Hefeteig eine schönere Struktur als normales Mehl)
- 2 TL gem. Kardamom
- 1 TL Salz
- 1 Ei
Füllung:
- 80g sehr weiche Butter
- 1 TL Mehl
- 1 EL Zimt (ja, kein Schreibfehler)
- 1/2 TL gem. Kardamom
- 80g Zucker
- 1/2 TL Vanillezucker
Außerdem:
- 1 Apfel für die Füllung
- 1 Eigelb verquirlt mit 2 EL Sahne zum Bestreichen
- Hagelzucker zum Bestreuen
Zubereitung: Für den Hefeteig die Milch lauwarm erwärmen und die Hefe darin auflösen. Den Zucker dazugeben und das Ganze ca. 10 Min. rasten lassen.
450g Mehl mit Kardamom und Salz mischen und in eine Rührschüssel geben. Unter Rühren die Hefe-Milch, die abgekühlte zerlassene Butter und das Ei unterkneten. Der Teig soll sehr weich sein, darf aber nicht mehr an den Fingern kleben. Bei Bedarf noch etwas Mehl zugeben. Nach der Gehzeit wird der Teig noch fester.
Den Teig in der Küchenmaschine ca. 10 Min. gut kneten lassen, das gibt später eine schönere Konsistenz. Abgedeckt ca. 1 Std. bei Zimmertemperatur gehen lassen.
Für die Füllung die sehr weiche aber keinesfalls flüssige Butter mit den restlichen Zutaten zu einer Art Paste verrühren (geht am besten mit den Händen). Den Apfel evtl. schälen und in ganz kleine Würfelchen (ca. 2×2 mm) schneiden.
Nach der Gehzeit den Hefeteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche nochmal kurz durchkneten, dann zu einem Rechteck (ca. 40×50 cm) ausrollen. Nun die Zimt-Butter dünn auf dem Rechteck verstreichen. Das funktioniert am besten mit einer Teigkarte. Und: geduldig bleiben. Zuerst denkt man, das reicht doch nie! Aber wenn man immer vorsichtig weiter verstreicht, dann entsteht eine hauchdünne Zimtbutter-Schicht auf dem Hefeteig-Rechteck. Jetzt noch die Apfelwürfel darauf verteilen.
Nun müssen wir das Teigrechteck zusammenfalten: einmal von rechts nach links (jetzt habt Ihr ein Rechteck von ca. 20×50 cm), dann von oben nach unten (jetzt habt Ihr ein Rechteck von ca. 20×25 cm). Mit dem Nudelholz noch 3-4 mal darüberrollen, damit alles schön glatt ist.
Das Teigrechteck mit einem scharfen Messer (oder einem Teigrädchen) in 12-15 Streifen schneiden. Diese Streifen in sich verzwirbeln (eindrehen) und dann jeweils zu einer Schnecke aufrollen:
Die Hefeschnecken auf ein Backblech legen und abgedeckt bei Zimmertemperatur nochmal 15 Min. gehen lassen. Dann mit Eigelb-Milch bepinseln und mit Hagelzucker bestreuen. Im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad (Umluft) ca. 20-25 Min. backen.Alter Schwede – wie das in der Küche duftet! Nach gebratenen Äpfeln mit Zimt! Hmmmm….